Vor einem Jahr wollte ein Rechtsterrorist an dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur einen Massenmord an Jüdinnen und Juden in der Synagoge in Halle begehen. Nur die Tür der Synagoge hielt den Täter auf, der stattdessen eine Passantin und einen Imbissgast ermordete. Diese schreckliche Tat mahnt uns, alles zu tun, um Antisemitismus und rechten Terror zu stoppen.
Diese und viele andere Taten von den Morden des NSU bis Hanau zeigen ein Versagen des so genannten Verfassungsschutzes und der Sicherheitsbehörden. Der Aufbau und die Professionalisierung rechte Terrorstrukturen wurden verschlafen oder gar gefördert. Rechtsterroristen werden nach ihren Taten umgehend als – häufig gar unpolitische oder irre – Einzeltäter verharmlost. Die Täter mögen zwar bei der Tat alleine oder in kleinen Gruppen handeln, wirklich alleine sind sie aber nicht. Denn die „einsamen Wölfe“ bilden braune Rudel, die gemeinsame Kommunikationsstrukturen, Überzeugungen und Ziele teilen und sich gegenseitig zu solchen Taten motivieren. Auch wenn keine Mitgliedsausweise ausgestellt und keine Mitgliedsbeiträge erhoben werden. Die Sicherheitsbehörden scheinen bis heute wenig daraus gelernt zu haben. Sie müssen endlich entschlossen gegen den rechten Terror, seine Unterstützer und sein Umfeld vorgehen.